Dienstag, 22. Februar 2011

Die bunte Welt in Schwarz-Weiß

Georg* erinnert sich an die Zeit, als er mit seinem Vater in der eigenen Dunkelkammer Schwarz-Weiß-Fotos entwickelt hat. Eine spannende Sache, die auch heute noch nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.

Nun, eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen schlummert im Dunkeln. Nur eine stumpfe Grün- oder Rotlichtlampe erhellte den kleinen Raum, in dem mein Vater seine Fotos entwickelte. Später habe ich mich auch in der Schule im Fotolabor versucht. Aber halt, alles der Reihe nach!

Das Fotoentwickeln zuhause ist ein spannendes Hobby für Jung und Alt. Die Mischung aus Kreativität, Geschicklichkeit gepaart mit dem Flair eines Chemielabors machen es auch bei Kindern und Jugendlichen gerade im Zeitalter der digitalen Fotografie immer beliebter. Das Schöne am eigenen Entwickeln ist, dass man selbst Herr der Lage ist. Fotos werden zuhause oft viel besser, als aus dem Massenlabor. Natürlich ist man auch stolz auf sein fotografisches Meisterwerk. Und ganz ehrlich: Schwarz-Weiß-Fotos haben einfach Stil und sind elegant.

Die richtige Ausrüstung

Was du zum Fotoentwickeln brauchst ist primär ein wenig Platz. Am besten nutzt man einen kleinen Abstellraum. Der muss aber lichtdicht sein. Die Ausrüstung für ein privates Fotolabor ist auch relativ simpel. Nähere Infos findest du hier!

Erster Akt: Den Film entwickeln

Der Schwarz-Weiß-Film aus der Kamera gehört, bevor damit Fotos gemacht werden können, erstmal entwickelt.

Bei der Entwicklung gibt es fünf Schritte:

1. Der Fotofilm muss in absoluter Dunkelheit in einer so genannten Entwicklungsdose aufgewickelt werden. Solche Dosen kosten nicht viel und sind in ziemlich allen Fotofachgeschäften erhältlich.
2. Danach werden die nötigen Chemikalien gemischt. Zu den Chemikalien zählen der Filmentwickler, das Stoppbad und den Fixierer. Hier muss man der Anleitung auf der Verpackung folgen.
3. Die Chemikalien werden in der oben genannten Reihenfolge nacheinander in die Dose geschüttet. Am Schluss wird alles mit Wasser ausgespült.
4. Der Film kann dann aus der Dose genommen werden und wird aufgehängt. Ab diesem Zeitpunkt darf der Film auch wieder ans Licht. Der Fixierer ermöglicht das.
5. Der trockene Film wird in kleine Streifen geschnitten. Mit diesen werden dann die Fotos entwickelt.

Update: Hier findest du den richtigen Entwickler zum richtigen Film (inkl. der optimalen Verarbeitungstemperatur). Ein unverzichtbarer Link für alle, die mal Fotos entwickeln möchten! (Vielen Dank an BONAfamilie.at-User Jürgen)

Zweiter Akt: Die Fotos vergrößern 

Beim Vergrößern der Fotos ist wieder Dunkelheit und Fingerspitzengefühl gefragt. Auch hier gibt es eine spezielle Ausrüstung. Nähere Infos findest du hier. In mehreren Schritten wird das Fotopapier belichtet und in Bädern entwickelt. Eine genaue Anleitung habe ich hier für dich gefunden! Interessant ist, dass alle Chemikalien eine Temperatur von 20 Grad Celsius haben sollten, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.

Nicht verzagen!

Und keine Angst: mit deinen ersten Schwarz-Weiß-Fotos wirst du wahrscheinlich noch keinen Preis erhalten oder im Museum ausgestellt werden. Denn auch im Fotolabor macht erst die Übung den Meister. Und so ist das Experimentieren wichtig, um ein Gefühl für die Materialien zu bekommen.

* Name geändert

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